Betrachtungen von Emanuel Swedenborg

        Wer war Emanuel Swedenborg

        Aus welchen Substanzen hat Gott das Weltall geschaffen?

        Swedenborgs Gedanken zur biblischen Schöpfungsgeschichte

 

 

 

       Zeugnisse bekannter Persönlichkeiten über Emanuel Swedenborg
























Emanuel Swedenborg

Emanuel Swedenborg wurde am 29. Januar 1688 in Stockholm geboren. Als junger Mann begann er sein Studium an der Universität Uppsala und reichte dort am 1. Juni 1709 seine Dissertation ein. Nach seinem Studienabschluss wandte er sein Hauptinteresse den exakten, besonders den mathematischen Wissenschaften zu. Nach seinem Studium wurde er zum außerordentlichen Assessor am Königlichen Bergwerkskollegium ernannt. In dieser Tätigkeit erwarb er sich große Verdienste als Ingenieur und Hüttenkundiger. Neben dieser Tätigkeit verfasse er viele naturwissenschaftliche Werke.
Im Alter von 54 Jahren beendete Swedenborgs seine wissenschaftlichen Tätigkeiten und wandte von nun an seine Aufmerksamkeit der Religion zu. Dabei verfasste er bis zu seinem Lebensende eine große Anzahl von theologischen Werken.

Sein literarisches Lebenswerk wurde im "Memory of the World Register" der UNESCO aufgenommen.

Der schwedische Geschichtsschreiber Victor Nilsson schreibt in seinem Buch: Schweden, sein Volk und seine Geschichte, Stockholm 1910, Folgendes:
"Wenn die theologischen Werke Swedenborgs zunächst die Ergebnisse seiner vielen wissenschaftlichen Forschungen in Misskredit bringen konnten, so hat dann sein Ruf als großer religiöser Denker den überstrahlt, den er sich mit soviel Recht als Gelehrter und als Philosoph erworben hatte."

Der Mensch von heute soll verstehen und sich mit der Vernunft Rechenschaft geben von seinem Glauben. Swedenborg hat ihm hier seine Aufgabe erleichtert, indem er alle Schwierigkeiten verstandesmäßiger Art beseitigt hat, die mit jeder wörtlichen Auslegung der biblischen Texte unzertrennlich verbunden sind. Er hat darauf hingewiesen, dass die wahre Bedeutung und das göttliche Wesen dieser Texte vor Allem in ihrem verborgenen oder geistigen Sinn zu suchen sind. Emanuel Swedenborg gründet seine geistliche Auslegung der Bibel auf die "Wissenschaft der Entsprechungen, die zwischen der geistigen - oder der Welt der Ursachen - und der natürlichen - oder der Welt der Wirkungen - bestehen". Diese Wissenschaft der Entsprechungen hat es ihm erlaubt, die heilige Schrift so zu interpretieren, dass ein geistig normaler Mensch den Inhalt der Bibel verstehen kann.

Friedrich Christoph Oetinger schrieb über Swedenborg:
"Der Unglaube der Welt hat Gott bewegt, einen berühmten Philosophen zu einem Verkündiger himmlischer Nachrichten zu machen. Dieser Philosoph hat seiner Imagination durch die Mathematik Einhalt getan. Man sage demnach nicht, dass es bloße Einbildungen seien. Standhafte Erfahrungen sind keine Einbildungen."
(F.C. Oetinger in der Vorrede zu " Swedenborgs und anderer Irdische und Himmlische Philosophie" 1765)

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Aus welchen Substanzen hat Gott das Weltall geschaffen?


Viele Menschen glauben, dass die Welt in ihrem Inbegriff aus Nichts erschaffen sei, und von dem Nichts hat man die Vorstellung eines völligen Nichts, während doch aus dem völligen Nichts nichts wird, noch etwas werden kann. Dies ist eine ausgemachte Wahrheit, weshalb das Weltall, welches ein Bild Gottes, und daher voll Gottes ist, nur in Gott aus Gott erschaffen werden konnte. Denn Gott ist das Sein selbst, und aus dem Sein muss das sein, das ist; aus dem Nichts, das nicht ist, erschaffen was ist, ist völlig widersprechend. Gleichwohl jedoch ist das in Gott aus Gott Erschaffene nicht ein Stetiges von Ihm, denn Gott ist das Sein an Sich, und im Erschaffenen ist kein Sein an sich; wäre in dem Erschaffenen ein Sein an sich, so wäre es ein Stetiges von Gott, und ein Stetiges von Gott ist Gott.

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Swedenborgs Gedanken zur biblischen Schöpfungsgeschichte

Die sechs Tage oder Zeiten, die ebenso viele aufeinanderfolgende Zustände der Wiedergeburt des Menschen sind, verhalten sich im allgemeinen so:

Der erste Zustand ist der, welcher vorausgeht, sowohl von der Kindheit an, als zunächst vor der Wiedergeburt, und wird genannt Leere, Öde und Finsternis. Und die erste Bewegung, welche ist die Barmherzigkeit des Herrn, ist der Geist Gottes schwebend über den Angesichten der Wasser.

Der zweite Zustand ist, wenn unterschieden wird zwischen dem, was des Herrn ist, und dem, was des Menschen Eigenes ist. Was des Herrn ist, wird im Worte genannt Überreste, und hier sind es vornehmlich Kenntnisse des Glaubens, die er von Kindheit an erlernt hat. Diese werden verborgen gehalten und liegen nicht offen zu Tage bevor er in diesen Zustand kommt. Dieser Zustand findet heutzutage selten statt ohne Versuchung, Unglück, Betrübnis, die machen, dass das, was des Leibes und der Welt ist, somit das, was Eigenes ist, ruht, und gleichsam stirbt. So wird, was dem äußeren Menschen angehört, getrennt von dem, was dem inneren angehört; im inneren sind die Überreste, die vom Herrn bis zu dieser Zeit und zu diesem Gebrauch verborgen gehalten werden.

Der dritte Zustand ist der der Buße. In diesem spricht er aus dem inneren Menschen fromm und demütig und bringt Gutes hervor, wie die Werke der Liebtätigkeit, die jedoch noch unbeseelt sind, weil er meint, er tue sie aus sich, und sie werden genannt zartes Kraut, dann Samenkraut, hernach Fruchtbaum.

Der vierte Zustand ist, wenn er angeregt wird von der Liebe und erleuchtet vom Glauben. Zuvor sprach er zwar Frommes und brachte Gutes hervor, aber aus dem Zustand der Versuchung und Beängstigung, nicht aus Glauben und Liebtätigkeit. Darum werden jene im inneren Menschen nun angezündet, und heißen die zwei Lichter.

Der fünfte Zustand ist, dass er aus dem Glauben spricht und sich aus ihm im Wahren und Guten bestärkt. Was er alsdann hervorbringt ist beseelt und wird genannt Fische des Meeres und Vögel der Himmel.

Der sechste Zustand ist, wenn er aus dem Glauben und infolgedessen aus der Liebe Wahres spricht und Gutes tut. Was er jetzt hervorbringt, wird genannt lebende Seele und Tier. Und weil er jetzt anfängt, wie aus dem Glauben, so auch zugleich aus der Liebe zu handeln, wird er ein geistiger Mensch, der Bild genannt wird. Sein geistiges Leben findet Vergnügen und Nahrung in dem, was zu den Kenntnissen des Glaubens, und in dem, was zu den Werken der Liebtätigkeit gehört. Diese heißen seine Speise, und sein natürliches Leben findet Vergnügen und Nahrung in dem, was dem Leib und den Sinnen angehört. Hieraus entsteht ein Kampf, bis dass die Liebe herrscht und er ein himmlischer Mensch wird.

Die wiedergeboren werden, kommen nicht alle zu diesem Stand, sondern einige; und zwar der größte Teil heutzutage bloß zum ersten. Einige nur zum anderen, einige zum dritten, vierten, fünften, selten zum sechsten, und kaum jemand zum siebenten.

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