Sommernotfälle

Erste Hilfe bei Sonnenstich

Direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf kann einen Sonnenstich zur Folge haben. Sonnenstrahlen erwärmen dabei die Hirnhäute und das Gehirn. Die Körpertemperatur kann dabei normal sein.Kleinkinder sind besonders gefährdet, da aufgrund der spärlichen Kopfbehaarung die Strahlen ungehindert auf den Kopf treffen. Extrem anfällig für die Folgen von Sonneneinstrahlung sind rothaarige und rotblonde Kinder. Je dunkelhaariger und dunkelhäutiger Kinder sind, desto besser kommen sie mit Sonnenstrahlen zu recht. Man kann sich einen Urlaub durch einen Sonnenstich leicht verderben. Aber auch im eigenen Garten oder auf dem Spielplatz kann die Sonneneinstrahlung stark genug für einen Sonnenstich sein.
Achtung: leichte Bewölkung mindert die Sonneneinstrahlung nur um etwa ein drittel. In den Bergen, wo durch die Höhe die Sonnenstrahlung sehr stark ist kann die Sonneneinstrahlung falsch eingeschätzt werden. Meiden Sie mit Kindern bei intensiver Sonneneinstrahlung die Zeit von 12 bis 15 Uhr.

Starke Kopfschmerzen
Wer schon einmal einen Sonnenstich erlitten hat, kennt die starken Kopfschmerzen die dadurch entstehen können. Die Schmerzen können sich anfühlen, als würde der Kopf platzen. Der Kopf ist heiß und rot mit glasigen Augen. Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Brechreiz, Lichtempfindlichkeit und Schwindelgefühl können ebenfalls auftreten. Je nach Schwere des Sonnenstichs kann es auch zu Fieber und Nackensteifigkeit kommen.

Nackensteifigkeit
Nackensteifigkeit ist ein Zeichen, das vor allem für die Hirnhautentzündung (Meningitis) typisch ist. Fordert man das Kind auf, das Kinn auf die Brust zu bringen treten Schmerzen auf und das Beugen des Kopfes ist nicht möglich. Grund für die Schmerzen sind die gereizten Hirnhäute, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben. Da das Gehirn in das Rückenmark nahtlos übergeht befinden sich im Nackenbereich Hirnhäute, die beim Kopf-Nach-Vorne-Beugen schmerzhaft gedehnt werden.

Maßnahmen bei Sonnenstich
Bringen Sie das Kind in den Schatten. Der Oberkörper sollte leicht erhöht sein, flaches liegen ist wegen der Kopfschmerzen meist unangenehm. Wenn das Kind es wünscht können Sie kalte, feuchte Tücher um den Kopf legen. Die Kühlung hilft die Hirnhäute abschwellen zu lassen. Ein dunkles Zimmer wird von Kindern oft als angenehm empfunden. Ein bis 3 Tage Ruhe sind nötig, um die Beschwerden verschwinden zu lassen. Sind die Schmerzen sehr stark rufen Sie einen Arzt, um die Schmerzen und die Entzündung zu lindern. Treten bei schweren Fällen von Sonnenstich Bewusstseinsstörungen oder Krämpfe auf, rufen Sie den Rettungsdienst/Notarzt.

Kopfbedeckung – Tipps und Trick
Im Sommer ist bei starker Sonnenstrahlung unbedingt eine Kopfbedeckung notwendig, um keinen Sonnenstich zu riskieren. Die meisten kleinen Kinder mögen jedoch keine Kopfbedeckung und es kann notwendig sein, ein paar Tricks anzuwenden, dass die Kappe oder der Hut auf dem Kopf bleibt. Es gibt Kappen, die sich mit einem Band unter dem Kinn zubinden lassen. Besonders Modelle, wie aus Großmutters Zeiten (Abbildung), lassen sich besonders schlecht vom Kopf ziehen. Sehr sinnvoll sind Kappen mit einem Nackenschutz, da hier der Nackenbereich (hier befindet sich auch Hirnhaut) geschützt bleibt.Wenn ältere Kinder sich ihre eigene Kappe im Geschäft aussuchen dürfen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Kappe später auch gerne aufsetzen höher.

Erste Hilfe bei Sonnenbrand

In den letzten Jahren hat die Stärke der Sonneneinstrahlung vermehrt zugenommen. Schäden in der Ozonschicht lassen ultraviolette Strahlung vermehrt zur Erdoberfläche. Wo früher ein Sonnenaufenthalt ohne Folgen blieb, entsteht immer öfter ein Sonnenbrand. Ein Sonnenbrand ist aber nicht nur im akuten Fall schmerzhaft und unangenehm. Jeder Sonnenbrand erhöht auch das Risiko für Hautkrebs. Die Haut “merkt” sich sozusagen jeden Sonnenbrand. Gerade Kleinkinder bis 2 Jahre sind sehr empfindlich auf Sonnenstrahlen. Sie werden nicht braun durch die Sonne, da Pigmente der Haut noch nicht ausreichend gebildet werden. Kleinkinder sollten eigentlich überhaupt nicht starker Sonne ausgesetzt werden.Große Höhe, und die Reflexion von Wasser, Schnee und Sand verstärken die Sonneneinstrahlung. Im Urlaub in fremden Ländern sollten Sie sich über die Intensität der Sonne informieren und die Geflogenheiten, wie zum Beispiel das meiden der Mittagssonne von 12 bis 15 Uhr, beachten. Sonnenschutz Der beste Sonnenschutz ist der gesunde Menschenverstand und die Vernunft. Die Wahl der Sonnencreme hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wählen Sie den richtigen Sonnenschutz, brauchen Sie die Erste-Hilfe Maßnahmen bei Sonnenbrand gar nicht anwenden.

Lichtschutzfaktor
Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie stark die Sonnencreme die Haut gegen UV-Strahlung schützt. Ein Lichtschutzfaktor von 20 gibt an, dass Sie 20 mal länger in der Sonne bleiben können als ohne Schutz. Achtung: wiederholtes eincremen verlängert diese Zeit nicht! Um die Wirkung der Sonnencreme zu optimieren, ist es sinnvoll die Haut bereits eine halbe Stunde vor Aufenthalt in der Sonne einzucremen

Sonnenbrillen
Das Tragen einer Sonnenbrille ist zwar cool, im Grunde aber nur in Ausnahmefällen nötig. So zum Beispiel, wenn Sand-, Wasser- oder Schneeflächen spiegeln. Sonnenbrillen haben die Aufgabe, die UV-A und UV-B Strahlung zu filtern. Nicht alle Sonnenbrillen erfüllen diese Aufgabe gleichermaßen. Die richtige Sonnenbrille sollte mit dem Zeichen DIN 58217 versehen sein. Sie filtert dann die UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht, was deshalb wichtig ist, weil sich die Pupille unter der Sonnenbrille verstärkt öffnet (wie im dunklen Raum) und so vermehrt UV-Strahlen eindringen können.

Was bei Sonnenbrand hilft
Um die Beschwerden eines Sonnenbrandes schneller abklingen zu lassen, gibt es eine Reihe von Dingen, die Sie auf die Haut aufbringen können. Nicht alles was als Hausmittel gilt ist wirklich sinnvoll.Ausgezeichnet hilft Brennnesselessenz oder Combu-Doron von der Firma Weleda verdünnt angewendet. Ähnlich gut eignet sich bei schmerzhafter gespannter Haut nach einem Sonnenbrand Obstessig, der unverdünnt auf die Haut aufgetragen wird. Auch Zitronensaft einer frisch ausgepressten Zitrone wirkt lindernd. Es ist die Säure von Essig, Zitrone und auch von Quark oder Buttermilch die helfen, die Haut zu regenerieren. Der Säureschutzmantel der Haut wird bei Verbrennungen gestört und kann durch auftragen saurer Stoffe schneller wieder repariert werden. Auch Schwarztee besitzt Gerbsäure und tut, wenn er mit Wasser 1:10 verdünnt wird gute Dienste.

Fieber und Durchfall durch Sonnenbrand
Großflächige Sonnenbrände, wie Sie durch Sonnenbaden entstehen, kommen bei Kindern eher selten vor. Wenn es aber doch passiert, kann es durch die vielen Hautzellen, die zerstört werden zu Temperaturerhöhung und Durchfall kommen. Das Fieber, das meistens über Nacht erscheint ist am nächsten Morgen wieder verschwunden. Ebenso kann durch die Stoffe des Zellabbaus Durchfall entstehen, da diese Stoffe über Darm und Nieren ausgeschieden werden müssen. Es ist dann wichtig viel zu trinken, um die Stoffwechselgifte gut ausscheiden zu können. Die Entgiftung im Darm wird durch Einnahme von medizinischer Kohle als Pulver oder Kohlekompretten unterstützt und bessert den Durchfall.


Erste Hilfe bei Hitzeschock

Temperaturen im Auto können in der prallen Sonne schon einmal 70 Grad erreichen. Lassen Sie niemals ein Lebewesen alleine im Auto, auch wenn Sie “nur kurz” beim Einkaufen sind. Es könnte etwas dazwischen kommen und die Temperatur im Wageninneren stärker steigen als die denken. Dieser Notfall kommt leider immer wieder vor, auch wenn die Schlagzeilen der Zeitungen regelmäßig davon berichten und warnen. Die Folgen können besonders für Kinder und alte Menschen sehr schwerwiegend sein. Erblindung, Gehirnschäden und sogar Todesfälle kommen vor. Im Hitzeschock ist die Haut heiß und gerötet, der Puls ist schnell und schwach. Neben Kopfschmerzen können Benommenheit, Bewusstseinsverlust bis hin zum Atemstillstand auftreten. Behandelt wird ein Hitzeschock durch rasches Abkühlen mit feuchten Tüchern und intensivmedizinischer Therapie im Krankenhaus.

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