Ersticken


Kaum ein Notfall tritt so unerwartet und heftig auf wie die Atemnot durch Verschlucken eines Fremdkörpers. Es gibt verschiedene Schweregrade von hartnäckigem Husten ohne Einschränkung der Atmung bis zum Erstickungsanfall. Je jünger die Menschen sind, desto größer die Gefahr des Verschluckens. So vorsichtig man auch ist, mit Sicherheit kann man das Verschlucken nicht vermeiden.

Nothilfemaßnahme

Die Arme des Helfers umfassen dabei von hinten den Oberbauch des Patienten. Der Helfer bildet mit einer Hand eine Faust und legt sie unterhalb der Rippen und des Brustbeins. Mit der anderen Hand greift er die Faust und zieht sie dann ruckartig kräftig und gerade (ansonsten können leicht innere Verletzungen verursacht werden) zu seinem Körper hin. Ziel ist es, durch die Druckerhöhung in der Lunge den Fremdkörper aus der Luftröhre zu befördern. Bei Bedarf soll das Manöver bis zu viermal wiederholt werden. Der Brustkorb selbst soll dabei nicht zusammengedrückt werden.

Bei Anwendung des Heimlich-Handgriff besteht die Gefahr von Rippenbrüchen und inneren Verletzungen beim Patienten (Milzriss, Leberriss bei Kindern; platzen von Aneurysmen bei älteren Patienten). Daher ist die Konsultation eines Arztes nach Durchführung des Manövers zwingend erforderlich! Die Risiken werden jedoch aufgrund der akuten Lebensgefahr durch Ersticken in Kauf genommen. Insbesondere bei Kindern unter einem Jahr sollte von der Anwendung abgesehen werden.

Gegenanzeigen
  • Bei einer Fischgräte z. B. funktioniert das Prinzip kaum, weil diese die Atemwege nicht komplett verschließt und daher der Überdruck an ihr vorbei entweicht, ohne sie zu befördern.

  • Auch Versuche, mit dem Heimlich Handgriff Wasser aus der Lunge zu entfernen, sollten unbedingt unterlassen werden. Die Flüssigkeit wird innerhalb kürzester Zeit über die Lungenbläschen resorbiert.

  • Der Heimlich Handgriff wird bei bereits eingetretener Bewusstlosigkeit nicht durchgeführt. Hier wird sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen.



  • Der Heimlich Handgriff

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